Selbstbewusste, selbstbestimmte Pferde

Mit meiner Arbeit möchte ich Pferden helfen, zu selbstbewussten, selbstbestimmten und stolzen Helden zu werden.

Warum

Nachdem mein Herzenspferd, Ský, 2015 bei mir eingezogen ist, war er alles, was man sich als frischer, ambitionierter Neupferde-Besitzer wünscht – in allen Lebenslagen brav und gehorsam, immer willig und arbeitsbereit.
Bei all dem Gehorsam ging aber eines verloren – das Funkeln in seinen Augen, die Freude an der Zusammenarbeit, der Stolz, die Liebe zur Bewegung.
 
Ský hat perfekt “funktioniert”. Aber das war nicht das, was ich wollte. Und auch nicht das, was er wollte.
Funktionieren ist ein Wort, das ich heute im Zusammenhang mit Pferden und der Beziehung zu ihnen nicht mehr verwenden möchte.
Heute sehe ich Pferde als stolze, selbstbestimmte Wesen, mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Gefühlen und Ideen – wenn man sie lässt und ihnen zuhört.
 
Den Pferden zuzuhören, ihr “Nein” zu hören und darauf einzugehen, sind die Grundlagen meiner Arbeitsweise.

 

Spielerische Freiarbeit

Meine Arbeit findet großteils vom Boden und “frei” statt. Frei bedeutet in diesem Fall, frei “Nein” zu sagen; frei, eigene Ideen einzubringen; frei, die eigene Meinung zu äußern (was nicht bedeutet, dass die Pferde machen dürfen, was sie wollen).

Was

Mein Training basiert auf einem bestimmten Mindset, auf bestimmten Grundgedanken. D.h. was genau ich mache, ist mir weniger wichtig, als warum und wie ich es mache.

Trotzdem möchte ich versuchen, dir einen Einblick geben, wie genau mein Training aussieht.
Es findet meistens vom Boden aus statt, weil ich möchte, dass mein Pferd ohne Beeinflussung eines Reiters und ohne, dass es das Reitergewicht ausbalancieren muss, Bewegungen ausprobieren und selbst entdecken kann. Dazu gestalte ich “Bewegungspuzzles“, also Aufgaben in einer bestimmten Umgebung, die das Pferd selbstständig lösen darf. (Im Humansport kennt man dies unter “constraints-led approach” und Differentiellem Lernen.)

Dabei arbeite ich mit einem Markersignal (Click) und Futterlob. So stelle ich sicher, dass ich das Pferd nicht durch Hilfen, Druck oder ähnliches zu bestimmten Bewegungen oder bestimmten Ausführungen einer Lektion dränge, sondern ihm die Möglichkeit gebe, sich selbst ausprobieren zu dürfen. Hierbei arbeite ich mit Targets und Bewegungspuzzles, sodass sich das Pferd selbst aktiv mit der Aufgabe beschäftigen muss, ohne dass ich vorgebe, was es genau machen soll.

Das Weglassen von Druck ermöglicht es dem Pferd auch, “Nein” zu sagen, also eine Bewegung zu verweigern. Das hört sich vielleicht kontrovers an, aber mir ist die selbstbestimmte Motivation sehr wichtig und ich sehe in meiner täglichen Arbeit, wie die Pferde aufblühen, wenn sie nicht kontrolliert und korrigiert werden, sondern selbst aktiv und kreativ werden dürfen.

Stolze und gesunde Pferde, die Bewegung lieben

Pferde werden geboren und sind sofort auf den Beinen. Sie probieren aus, wie sie ihren Körper bewegen können, springen, toben, bocken, rennen. Diese Liebe zur Bewegung möchte ich den Pferden (zurück) geben.

Wie

Meine Arbeit ist geprägt von “Intrinzen“, einem Konzept entwickelt von Kathy Sierra, welches ich 2017 im Online-Kurs “Project Proprius”, welches sie zusammen mit Steinar Sigurbjörnson veröffentlicht hat, kennenlernen durfte.
Es baut auf den Motivationswissenschaften (Selbstbestimmungstheorie) und den modernen Bewegungswissenschaften auf. D.h. meine Arbeit beruht auf gewissen Prinzipien, die aber auch ganz individuell umgesetzt werden können.

So definiert die Selbstbestimmungstheorie drei Grundbedürfnisse für selbstbestimmte (intrinsische) Motivation: das Gefühl von Autonomie/Kontrolle, das Gefühl von Kompetenz und das Gefühl von Sinnhaftigkeit. Ich stelle diese Grundbedürfnisse aber im Bewegungstraining auf andere Art und Weise sicher als im täglichen Umgang. Und in bestimmten Situationen kann ich sie vielleicht gar nicht gewährleisten. Auch kann jemand anderes diese Grundbedürfnisse bei seinem Pferd auf ganz andere Art und Weise sicherstellen und kann auch ganz individuell die selbstbestimmte (intrinsische) Motivation seines Pferdes fördern.

Es geht mir also vor allen Dingen darum, dass jeder seinen eigenen Weg findet, die Prinzipien, die ihm wichtig sind, im Training mit seinem Pferd umzusetzen. Dabei kann ich dich auch gerne unterstützen.

Das sind wir

Ský war nach einer langen Pferdepause mein erstes eigenes Pferd. Er musste (kurz) aushalten, dass ich mit ihm traditionell arbeiten wollte. Bis er mir klar machen konnte, dass es viel schöner ist, ein selbstbestimmtes Pferd als Partner zu haben, das eigene Ideen hat, wie es das gemeinsame Training und die gemeinsame Zeit gestalten möchte.

Er hat einen eigenen Kopf und ich bin froh, dass er mir so deutlich zeigt, dass ich lieber auf ihn hören sollte, als zu versuchen meinen eigenen Kopf durchzusetzen.

Ský liebt es, die Welt zu erkunden und findet die schönsten Wege, die beeindruckendsten Orte im Wald und die tollsten Galoppstrecken. Er verkörpert für mich den Entdecker, der wortwörtlich und sprichwörtlich mit mir Schätze sucht und findet.

Ský von Amönau

Sólfari

Sólfari von Göttelsberg

Mein zweites Pferd, Sólfari, war mehr ein zufälliger Fund. Ohne groß nachzudenken haben wir den damals dreijährigen Hengst eingepackt und mitgenommen. Die Anfangszeit war nicht immer einfach für mich, hat mir aber ganz deutlich vor Augen geführt, worauf es eigentlich ankommt.

Durch spielerisches Entdecken von Bewegungen, durch Bewegungspuzzles, die seine Balance schulen und herausfordern und durch das Fördern der selbstbestimmten Motivation, ist Sólfari über sich hinausgewachsen. Ganz ohne Druck und traditionelle Methoden, ist er zu einem selbstsicheren, kooperativen und neugierigem Pferd herangewachsen.

Mein Name ist Sonja Riethig und ich freue mich, dass du dich für meine Arbeit interessierst. Von Kindesbeinen an war ich pferdebegeistert, habe aber leider nach einigen wenigen Jahren in traditionellen Reitställen die Pferdewelt verlassen.

Mit Ende 20 zog es mich aber zurück und nach einigen Jahren Unterricht und Reitbeteiligungen habe ich mein Herzenspferd, Ský, und später meinen Kleinen, Sólfari, gefunden.

Meine Lebensaufgabe als Side-Kick der beiden Heldenponys ist es, ihnen ein Leben zu ermöglichen, in dem sie sich bestmöglichst entwickeln können. Ich versuche in ihrem Alltag und Training stets nur die Umgebung so zu gestalten, dass sie sich selbst ausprobieren und entfalten können.

Sonja Riethig

Kontakt

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